Die Schweiz leidet unter verstärktem Fachkräftemangel: Unsere Spitäler, unsere Schulen, unser Gewerbe finden nicht genug qualifizierte Mitarbeiter:innen. Gleichzeitig verwehren wir motivierten Menschen jegliche Chance, genau diese Mitarbeiter:innen zu werden. Systematische gesetzliche Hürden verwehren Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen den Zugang zu Bildung und Arbeit. Müttern und Vätern fehlen noch immer zahlbare Tagesstrukturen und flexible Arbeitsmodelle, die ihnen eine echte Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben ermöglichen. Und Menschen, die in Tieflohnbranchen arbeiten, haben kaum die Möglichkeit, durch eine Aus- oder Weiterbildung höhere Qualifikationen zu erlangen und ihre finanzielle Situation zu verbessern.
Die Schweiz ist das wohlhabendste Land der Welt. Dennoch sind die finanziellen Ressourcen, die Mitbestimmungsrechte und die Erwartungen ungleich verteilt: zwischen Frauen und Männern, Vätern und Müttern, Schweizerbürger:innen und Ausländer:innen, Arbeitsmigrant:innen und Geflüchteten, und so weiter.
Die Gründe dafür sind hausgemacht. Die Politik hat es in der Hand, für alle Menschen, die in der Schweiz leben und arbeiten, faire Bedingungen zu schaffen. Wenn wir es hier in der Schweiz nicht schaffen – wo dann?